Golfer unterstützen mit Rekordspende das Erfüllen letzter Wünsche
Das Sternwanderer-Auto aus Neustrelitz bringt Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, noch mal an geliebte Orte. Das Projekt erhielt nun eine große Spende.
„Mit einer so großen Summe haben wir nicht gerechnet“, sagt Maik Schuppenhauer. Mit großer Freude hat er in dieser Woche einen Scheck in Höhe von stolzen 11.000 Euro aus den Händen von Udo Kuhn, Präsident des Golfclub Mecklenburg-Strelitz, überreicht bekommen.
Projekt wurde erst vor einem Jahr gegründet
Schuppenhauer ist Leiter der Rettungswache Neustrelitz, vertrat in diesem Fall aber das ehrenamtliche Projekt „Sternwanderer“, das in Neustrelitz und Waren aktiv ist. Die Initiative unter dem Dach des DRK hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in ihrer finalen Lebensphase noch einmal einen Wunsch zu erfüllen. Erst vor einem Jahr wurde das Projekt ins Leben gerufen, nachdem Mitarbeiter der Rettungswache die Idee dazu hatten. Trotzdem wurden schon ein Dutzend Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug, einem fünf Jahre alten und für die Zwecke umgebauten Krankenwagen, durchgeführt. Bei den Ausflügen „zaubern“ die derzeit 13 Mitglieder ein Lächeln auf die Lippen ihrer Fahrgäste. Unter den Begleitern ist mit Vibke Schuppenhauer eine Ärztin, die neben ihrem anstrengenden Job auch noch diese ehrenamtliche Aufgabe übernommen hat und mit Herzblut dabei ist.
Fahrten an die Ostsee oder in den geliebten Garten
Die Wünsche der Sternwanderer-Gäste seien sehr verschieden. Das könne das gemeinsame Kaffeetrinken im alten Zuhause, ein Besuch im viele Jahre geliebten Schrebergarten oder eine Bootsfahrt sein. „Es gab aber auch schon einen Besuch des Spreewaldes mit Kahnpartie und eine Reise an die Ostsee“, berichten die Mitwirkenden. Auf den Fahrten werden die Gäste medizinisch betreut und umfänglich umsorgt. Noch beschränkt sich das Sternwanderer-Angebot auf die Hospize in Neustrelitz und Waren, die Seniorenheimen in der Umgebung von Neustrelitz sowie die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) in der häusliche Pflege. Ziel der engagierten Ehrenamtler ist es aber, künftig letzte Wünsche für eine Sternwanderer-Fahrt im gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte anbieten zu können.
Erstmalig kam eine fünfstellige Summe zusammen
Die Finanzierung des Projekt wird ausschließlich über Spenden abgedeckt. „Das Geld, das wir bekommen, geht zu 100 Prozent in die Fahrten der Sternwanderer. Davon konnten wir auch unser Fahrzeug finanzieren, umbauen und mit einer entsprechender Aufschrift versehen lassen, die der nicht immer einfachen Aufgabe entspricht“, erklärt Maik Schuppenhauer. Die jetzt vom Golfclub Mecklenburg-Strelitz bereitgestellte Spendensumme helfe dem Projekt sehr.
Das Geld wurde beim jährlich stattfindenden Benefiz-Turnier des Clubs in Groß Nemerow gesammelt. Die rund 500 Mitglieder, davon etwa 200 aus der Region, waren in diesem Jahr nicht kleinlich, als sie erfuhren, dass aus den Bewerbern für eine Spende die Neustrelitzer „Sternwanderer“ ausgewählt wurden. „Es ist schon ein verrückter Haufen. Erstmalig konnten wir mit einem fünfstelligen Betrag an Spenden aufwarten“, berichtet Clubpräsident Udo Kuhn. Schon während des Turniers sei die Spendenbereitschaft groß gewesen. „Aber als wir am folgenden Montag auf das Vereinskonto schauten, staunten wir nicht schlecht. Zahlreiche Vereinsmitglieder hatten von zu Hause noch ihren Beitrag geleistet, wodurch dieser stattliche Betrag zusammenkam“, so Kuhn.
Geld geht nur an Vereine und Projekte in der Region
Selbst gestecktes Ziel der Golfer sei es, Menschen und Projekte direkt aus der Region zu fördern. Das sei mit Bravour erreicht worden. Das Geld aus den Benefiz-Turnieren soll ausdrücklich in der Region Mecklenburg-Strelitz bleiben. Damit sollen auch lokale Vereine und Projekte sichtbar gemacht werden. Vereine und Initiativen können sich um die Spendenerlöse beim Golfclub Mecklenburg-Strelitz bewerben. „Wir freuen uns darauf, Projekte kennenzulernen und gemeinsam Gutes zu tun“, heißt es vom Golf-Club.